DEIN GARTENRAUM-JOURNAL
22. August 2023
Trockenmauern: Ein nachhaltiges Gestaltungselement mit Geschichte und Zukunft
Wer ein wenig auf unserer Seite schmökert wird sehr schnell merken: Wir sind sehr große Fans von Trockenmauern. Lasst uns mal ein wenig genauer betrachten, was eine Trockenmauer ausmacht und welche Vorteile ein solches Element im Garten bringen kann.
Trockenmauern sind Bauwerke aus Natursteinen, die ohne den Einsatz von Mörtel errichtet werden. Diese traditionelle Bauweise reicht bis in die Antike zurück und war schon damals in vielen Kulturen verbreitet. In Europa sind Trockenmauern seit Jahrhunderten ein vertrautes Bild in der Landschaft, insbesondere in Weinbergen, Gärten und als Abgrenzungen von Weiden. Sie verbinden Funktionalität mit ästhetischer Schönheit und fügen sich sehr harmonisch in die Natur ein.
Trockenmauern stehen dabei im Einklang mit dem Cradle to Cradle-Prinzip, einem Konzept der Nachhaltigkeit, das darauf abzielt, Abfall jeglicher zu vermeiden und Materialien vollständig in den natürlichen Kreislauf zurückzuführen. Dieses Konzept der Kreislaufwirtschaft sieht eine kontinuierliche Wiederverwendung ohne Qualitätsverluste vor. Eine Trockenmauer entspricht diesem idealen Produktionsprozess: Da bei Trockenmauern keine Bindemittel verwendet werden, können die Steine problemlos wiederverwendet werden, wenn die Mauer abgetragen wird. Dies macht Trockenmauern zu einem besonders nachhaltigen Bauwerk. Darüber hinaus benötigen sie keine chemischen Zusatzstoffe oder Energie-intensive Herstellungsverfahren, was ihren ökologischen Fußabdruck weiter reduziert.
Ein besonderer Aspekt der Nachhaltigkeit bei Trockenmauern ist die Verwendung regionaler Materialien. In Sachsen, insbesondere rund um Dresden und das Elbsandsteingebirge, sind Sandsteine eine beliebte Wahl. Diese Steine sind nicht nur ästhetisch äußerst ansprechend, sondern aufgrund der kurzen Transportwege in unsere Region auch umweltfreundlich. Durch die Verwendung von regionalen Steinen möchten wir die lokale Wirtschaft stärken und die Identität der Landschaft bewahren.
Einen weiteren Vorteil von Trockenmauern sehen wir in ihrem Beitrag zur Biodiversität. Die Fugen und Spalten in den Mauern bieten wertvollen Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen. Eidechsen, Insekten und kleine Säugetiere nutzen die Hohlräume als Unterschlupf, während Moose, Flechten und verschiedene, auch seltenere Pflanzenarten auf den Steinen wachsen. Hier bieten zahlreiche Pflanzen, wie unterschiedliche Sedumarten, Thymus oder Sempervivum an. Die "losen" Natursteinmauern sehen wir somit als ein wichtiges Element für den Erhalt der Artenvielfalt in Gärten und Landschaften.
Trockenmauern sind also nicht nur ein architektonisches Highlight, sondern auch ein Paradebeispiel für nachhaltiges Bauen. Sie verbinden Jahrtausende alte Techniken mit modernen Prinzipien der Kreislaufwirtschaft und leisten einen wertvollen Beitrag zur Förderung der Biodiversität. Wer sich für den Bau einer Trockenmauer entscheidet, setzt ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit und Naturverbundenheit.